«GINSHA» IM TEST

Das Indie-Studio «Polarity Flow» aus der Schweiz scheint seine Nische gefunden zu haben: Sci-Fi Metroidvanias, verpackt in nostalgischer Pixelgrafik. Nachdem in den letzten Jahren bereits Spiele wie Steel Rain und CryoGear von Polarity Flow auf Steam erschienen sind, meldet sich Adrian Zingg mit «GINSHA» zurück, und bleibt seinem bisherigen Stil auf mehreren Ebenen treu. 


STORY

Zunächst wird man als Spieler etwas ins kalte Wasser geworfen. Weiter nicht verwunderlich, da es den Protagonisten, zwei Alien-Parasiten namens Gin und Gon, ähnlich geht. Sie landen auf einem ihnen fremden Planeten und bekommen die wichtige Aufgabe, die Umgebung zu erkunden und dabei ihre eigene Spezies zu retten. Während also eifrig erkundet und fremdartige Technologie gescannt wird, trifft man immer auch wieder auf NPCs. Gespräche mit diesen offenbaren immer wieder kleine Schnipsel der zugrundeliegenden Story. Wie man sich in diesen Interaktionen zeigt, beeinflusst direkt das Karma-Meter, was wiederum weitreichende Konsequenzen nach sich zieht. Das Abenteuer beschränkt sich jedoch nicht nur auf eine Region. Mittels Teleporter erreicht man auch entfernte Welten, die komplett neue Gefahren und Geheimnisse bergen. 

 

GAMEPLAY

Der Gameplay-Loop von GINSHA  beitet einen weitaus grösseren Facettenreichtum als einfache Screenshots vermuten lassen würden. Unter der Oberfläche enthüllen versteckte Pfade und Easter Eggs klassische Elemente von Metroidvania-Plattformern. Gleichzeitig erinnert die Vielfalt an Gegnern, epischen Bosskämpfen und die anspruchsvolle Todesmechanik an die Faszination von Soulslikes. Doch das ist erst der Anfang – bewaffnet mit einer Vielzahl unterschiedlicher Waffen und einem dedizierten Crafting-System können Spieler sich voll und ganz in die Welt des akribischen Mikromanagements stürzen. Dabei kommt das Plattforming jedoch auch nicht zu kurz. Viele Bereiche lassen sich nur erkunden, wenn man weiss, wie man verschiedenste Mechaniken, wie das Gravitations-Schild und Bomben, klever miteinander kombiniert.

Stetig hat man auch die Möglichkeit, seinen Charakter aufzuleveln. Neue Fähigkeiten, neue Waffen, es bieten sich zig Möglichkeiten, seinen Avatar gegen die verschiedensten Gegner zu wappnen.

Was auf den ersten Blick nach viel klingt, bleibt auch viel. Jedoch wird man nach und nach in die verschiedenen Mechaniken herangeführt, sodass man nicht direkt von einer riesigen Informationswelle erschlagen wird. 

BingoBongo SchwuppdiDu
Durch die innovativen  Mechaniken werden selbst eingefleischte Gamer gefordert.
Mit jedem erfolgreich gescannten Gegenstand wächst die Datenbank der Aliens.

FAZIT

Angesichts dessen, dass es sich bei Polarity Flow um ein Ein-Mann-Studio handelt, lässt sich GINSHA durchaus sehen. Gerade bei der Vielfalt der verschiedenen Pixel-Sprites erkennt man die Leidenschaft, die in dieses Projekt geflossen ist. Während das Gameplay anfangs etwas überwältigt, findet man doch relativ schnell in einen angenehmen Flow hinein und kann so die Story gut verfolgen. Als einzigen Kritikpunkt könnte man vielleicht die durch AI generierten Bilder im Start-Screen und im Marketing anführen, welche zwar farblich passen, aber inhaltlich etwas in die Irre führen.

GINSHA ist ab dem 24. August einerseits über Steam, den Epic Game Store und GOG, aber auch über den Nintendo eShop erhältlich.