Königliches Spiel von ur
Das Königliche Spiel von Ur ist ein Brettspiel, dessen Ursprünge vermutlich in Mesopotamien liegen.
Leider sind die Regeln, mit denen Ur früher gespielt wurde, nicht mehr bekannt. Heute werden meist die Regeln des British Museum (Irving Finkel) verwendet. Diese Regeln sind vermutlich historisch nicht vollkommen korrekt, jedoch sehr gut spielbar. Bei Ur geht es ähnlich wie bei Backgammon oder Mensch ärgere dich nicht darum, am schnellsten alle seine Steine ins Ziel zu bringen.
Im Königsspiel müssen zwei Parteien ihre Spielfiguren über einen festgelegten Weg zunächst in das Brett «hineinwürfeln» am Ende mit einem passenden Wurf wieder «herauswürfeln».
Zu dem Spielbrett gehören sieben Spielsteine je in den Farben schwarz und weiss sowie vier Spielwürfel in Form eines Tetraeders. Die Spielwürfel haben jeweils kleine Einkerbungen an zwei der vier Ecken.
Zeigt eine solch eingekerbte Ecke nach oben, so gilt dies als ein Zähler. Für einen Spielzug werden alle Zähler der vier Spielwürfel zusammengezählt. Die Spielsteine werden gemäss der gewürfelten Augenanzahl in einer festgelegten Spur über das Spielbrett geschoben, wobei die Mittelachse von beiden Spielern benutzt wird und die Spielpartner einander dort «herauswerfen» können.
Gespielt wird nur vorwärts, bereits besetzte Spielfelder können nicht von einem zweiten Spielstein besetzt werden. Zieht ein Stein auf ein mit einem Stern gekennzeichnetes Spielfeld, darf der gleiche Spieler noch einmal würfeln. Gegnerische Figuren dürfen auf den Sternfeldern jedoch nicht herausgeworfen werden.
Bei Ausgrabungen auf dem königlichen Friedhof der sumerischen Stadt Ur im heutigen (Süd-)Irak fand der britische Archäologe Sir Charles Leonard Woolley in den 1920er-Jahren mehrere Spielbretter gleichartigen Aussehens. Datiert wurden diese auf ca. 2600 v. Chr.
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Jahr
2600 v. Chr. -
Land
Mesopotamien (heutiges Irak)